Postkarten sterben aus
Ich mag es, wenn mir liebe Menschen aus ihrem Urlaub ne Ansichtskarte schreiben und deshalb hab ich auch M. gebeten, mir aus ihrem Türkeiurlaub eine Postkarte zu schicken.
Einige Zeit später trafen wir uns wieder und sie gestand mir, meinen Postkartenwunsch vergessen zu haben. Meine Entgegnung war die Drohung, ihr aus meinem kommenden Urlaub am Bodensee eine Ansichtskarte zu schicken.
Und am vorletzten Urlaubstag erinnerte ich mich an diese Drohung und wusste, in Allensbach gibt es im Zentrum, gegenüber des Bahnhofs, neben dem „Treff“ einen Laden mit Postkarten:
Bei näherer Analyse des Angebots musste ich feststellen: Ich fand gerade mal drei Ansichtskarten, die mit dem Sujet „Bodensee“ was zu tun hatten: einmal Konstanz, einmal Mainau und einmal Schmieder-Kliniken in Allensbach:
Da mir keine dieser drei Karten zusagte, entschloss ich mich für die neutralste Möglichkeit, eine Karte ohne Bild:
Was können wir daraus lernen?
Die Ansichtskarten scheinen vom Aussterben bedroht zu sein.
Internet? MMS? Ich weiß nicht, ich werde auf jeden Fall wieder anfangen, meine gesammelten Ansichtskarten einzuscannen und hier im Blog zu veröffentlichen, wenn ich wieder zu Hause bin. Damit zukünftige Generationen erahnen können, was ihre Vorfahren so in Urlaubszeiten postalisch getrieben haben – das Internet vergisst ja nichts, sagt man 😉
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Also bei dir auch?
Ach, ich gehöre auch nicht (mehr) zu den Postkartenschreibern. Meine letzte große Postkartenaktion fand 2007 statt, als ich mehr als 40 handgeschriebene Postkarten der Post von Tashkent anvertraute. Nicht eine einzige kam an! Seitdem verschicke ich Emails mit selbstgeschossenen Fotos und persönlichen Eindrücken.
LG
Ulrike
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